U16 Deutscher Vize-Meister
Die U16-Basketballwelt blickte am vergangenen Wochenende gespannt nach in Strullendorf bei Bamberg. Denn hier trafen sich am Samstag und Sonntag die vier stärksten U16-Junioren-Mannschaften, um untereinander die Deutsche Meisterschaft auszufechten.
Mit an den Start ging diesmal auch ein heimisches Team, das sich im Lauf der vergangenen Spielzeit kontinuierlich steigern konnte und sich letztendlich verdientermaßen die Teilnahme an der nationalen Endrunde gesichert hatte: Der VfB 1900 Gießen. Und die Schützlinge von Tobias Bender und Dejan Kostic leisteten einmal mehr Großes. Am Ende sprang, nach einem nervenaufreibendem Finale, die Deutsche Vize-Meisterschaft für die Mittelhessen heraus. Den ersten Platz ergatterte sich indes Titelverteidiger Quakenbrück.
Neben dem Südwestdeutschen Meister aus der Lahnstadt und dem norddeutschen Meister TSV Quakenbrück, traten auch noch die BG Regnitztal sowie die Hertener Löwen zum mit Spannung erwarteten Endspurt der „Top-4“ an.
Anders als die vorangegangenen Wettbewerbe, wie etwa die Hessenmeisterschaft oder die „Südwest-Deutsche“, verlief die Deutsche Meisterschaft nicht mehr im Austragungsmodus „Jeder-gegen-jeden“, sondern folgte dem K.O.-System.
Entsprechend ging es für die Mittelhessen bereits bei ihrem Auftaktmatch am Sonnabend gegen die Gastgeber Regnitztal Baskets (Süd-Ostdeutscher Meister) um alles oder nichts. Kein Wunder also, dass sich auf beiden Seiten anfänglich Nervosität breit machte. Dennoch erwischte der VfB den besseren Start und ließ die Hausherren schnell hinter sich. Vor allem dank einer bärenstarken Wurfquote (50 Prozent) von jenseits der 6,75-Meter-Markierung, hieß es zum Kabinengang bereits 51:20 für die heimischen Farben.
Zwar suchte Regnitztal, angepeitscht von den Bamberger Fans, noch einmal erfolgreich den Anschluss (35:59, 30.) - richtig gefährlich wurden die Franken den Gießenern allerdings nicht mehr, weshalb der VfB sich sensationell für das Finale am Sonntag qualifizieren konnte (79:51, 40.).
Hier ging es dann erwartungsgemäß gegen Quakenbrück zur Sache. Der TSV hatte am Sonnabend die Hertener Löwen mit 84:72 geschlagen und es somit gleichfalls ins Endspiel geschafft. Gegen die Nordlichter brauchte die Kostic/Bender-Truppe eine ganze Zeit lang, um richtig in die Puschen zu kommen. Nach 20 Minuten lagen die Lahnstädter zunächst einmal mit 21:32 im Rückstand, was freilich auch an der starken und aggressiven Verteidigung des Titelverteidigers lag.
Doch ganz so schnell ließ sich der VfB noch nicht abgeschrieben. Nach der Halbzeitpause nahmen sich die Mittelhessen noch einmal ein Herz und boten Quakenbrück auf allen Ebnen Paroli. Gießen kämpfte um jeden Ball und kam in der Folge bis kurz vor Abpfiff bis auf einen Punkt heran. Doch belohnt wurde diese famose Aufholjagd leider nicht mehr. Letztendlich brachte der TSV seinen kleinen Vorteil gewitzt über die Zeit (58:62).
Die Enttäuschung über die nur knapp verpasste Meisterschaft war nach 40 Minuten natürlich bei allen VfB-Angehörigen deutlich zu spüren. Doch schnell realisierte man auch auf Gießener Seite, was man in dieser Spielzeit alles geleistet hat.
„Klar waren wir enttäuscht, besonders die Jungs, aber hey, wir haben alles gegeben im Finale und wir sind deutscher Vize-Meister. Wir sind alle unheimlich stolz auf diese Truppe, sie haben was erreicht, was nicht viele von sich hier in Gießen behaupten können. Sie werden mit etwas Abstand alle realisieren, was jeder einzelne von den Jungs mit diesem Erfolg erreicht hat. Es ist einfach eine geile Truppe“, bekundete Coach Tobias Bender nach dem bitteren, aber nicht erfolglosen Finale.
Und auch Trainer-Routinier Dejan Kostic hatte noch ein paar passende Worte parat. „Glück ist, wenn du Menschen glücklich machst, die dich ständig begleiten. Dieser Erfolg lässt die Region, den VfB Gießen und den Basketball in Gießen hoffen für die Zukunft. Wenn du die deutsche Nationalhymne hörst, dann weißt du, dass du etwas erreicht hast. Wir sind alle extrem glücklich über das Ergebnis“, so ein stolzer Kostic nach einer insgesamt bemerkenswerten U16-Saison aus heimischer Sicht.
VfB 1900 Gießen: Kraushaar 9/11, Schneider 9/2, Hoxhallari 21/13, Kümmel 0/0, Mayer 7/12, Wöll 6/0, Uhlemann 13/0, Kordyaka 9/2, Martschenko 2/0, Fischer 3/14, Lohwasser 0/0.